Wettbewerb „Neubau der Hauptfeuerwache und Leitstelle“ Karlsruhe
Städtebauliches Konzept:
Die bisherige, eher zusammenhangslose Anordnung der Grundstücke wird neu geordnet, um eine kompakte „Insel im Grünen“ zu schaffen, die vom bestehenden Park umflossen wird. Die bisherige Idee, der sich zur Umgebung Karlsruhes öffnende Park, wird beibehalten und verstärkt, indem sich der Park in zwei Arme gabelt, die westlich und östlich der neuen „Bebauungsinsel“ vorbeiführen und die umgebenden Grünflächen verknüpfen (Ostauepark, sowie neue Sportanlagen/ Kleingartenanlagen).
Die Form der „Insel“ entwickelt sich aus den Blickbezügen und Raumkanten der Umgebung.
Aus der Analyse der Blickbezüge wird auch die Lage des Feuerwehrturms als Landmarke und Stadttor festgelegt. Er wird nicht in den Bereich der Unterführung Wolfartsweierer Straße gelegt, sondern nach Norden Richtung Kreisel platziert, da er dort von wichtigen umgebenden Straßen, sowie Park sichtbar ist und in den Ostauepark überleitet.
Gebäudekonzept:
Angelagert um das Volumen der Fahrzeughallen, der Lager und einem Teil der Werkstätten, entfalten sich die übrigen Funktionsbereiche über die Leitstelle bis hin zum Container-, Schlauch- und Übungsturm. Dieser stellt mit seiner Höhe eine Landmarke dar, die aus allen Richtungen sichtbar ist. Aus Gründen der Nachhaltigkeit wurden die Nutzungen in beheizte und mäßig temperierte Bereiche unterteilt, und in möglichst kompakten Baukörpern umgesetzt. Die Leitstelle bildet den „ Eyecatcher“ aus östlicher Richtung. Leitstelle und Schulungsräume sind ein Teil des Gesamt- ensembles, und können als eigenständiger Bauabschnitte realisiert werden, falls notwendig auch als 1. Bauabschnitt. In diesem Fall würde sich der Funktionsbereich von Halle 1 unter der Leitstelle befinden. Die Stabsräume sind im 2. OG. der Leitstelle zusammengefasst und über das begehbare Dach auch von der Feuerwache aus leicht erreichbar.
Die bandartige Abfolge der Baukörper setzt sich mit der Feuerwache und Branddirektion fort. Der Gebäudeentwurf mit einer Bautiefe von 13,50 m lässt eine hohe Flexibilität und Variabilität in der Einteilung für Zellen-, Kombi- oder Großraumbüros zu. So sind Anpassungen bei zukünftigen Nutzungsänderungen gut realisierbar. Die PKW-Tiefgarage, die Büros und die Ruheräume der Feuerwache sind übereinander angeordnet und können durch ein optimiertes Achsraster effizient aufgeteilt werden.
Das gewählte Achsraster von 1,35m ist sehr anpassungsfähig. Das Raster erlaubt vielfältige Unterteilungsmöglichkeiten (für Einzel- oder Doppelbüros) und lässt zusätzlich die wirtschaftliche Gestaltung der Tiefgarage zu. Ein Ruheraum mit 6 Klappbetten, 2 Klappbetten für jede Schicht mit den notwendigen Spinden im Flurbereich hat eine Breite von 4 x 1,35 m.
Standort: Karlsruhe
Auslober:
Stadt Karlsruhe
Entwurf:
HAUSS.ROHDE architekten, Städtebau: Internationales Stadtbauatelier Stuttgart, Freiraumplanung: Prof. Bott, Stuttgart
Platzierung:
Teilnehmer 1. Phase: 89, Teilnehmer 2. Phase: 17, Platzierung: 2. Phase - 2. Rundgang, Platzierungsgruppe 8-12
Realisierung: 2010
BGF: 12.650 m², Wettbewerbsgebiet ca. 120.000
Fotos:
HAUSS.ROHDE architekten, Internationales Stadtbauatelier Stuttgart